FP: Rückkehrerin verstärkt Aufwärtstrend des HSV
Freie Presse vom 22.1.25, Andreas Bauer
Gegen Neudorf/Döbeln haben die Marienberger Sachsenliga-Handballerinnen den fünften Heimsieg in Folge gefeiert. Dabei half eine gute alte Bekannte mit, die ihre erste Partie seit acht Jahren bestritt.
Ganz so gut wie die von Nationalkeeper Andreas Wolff bei der Europameisterschaft sei ihre Quote gehaltener Bälle zwar nicht gewesen, sagte Tereza Fritzsche schmunzelnd. „Aber sie war ganz okay“, fand die Torhüterin des HSV 1956 Marienberg am Samstagabend, als sie gerade ihr erstes Spiel nach acht Jahren Pause bestritten hatte. Mit dem 27:23 gelang den Gastgeberinnen der fünfte Heimsieg in Folge, was das Team mit nunmehr 12:14 Punkten auf Rang 6 der Handball-Sachsenliga klettern ließ. Obwohl Tereza Fritzsche in der zweiten Halbzeit viele Paraden zum Erfolg beisteuerte, gab sie sich hinterher bescheiden: „Das hätten die Mädels auch ohne mich geschafft.“
Tatsächlich hatten die Marienbergerinnen schon zur Pause mit 14:10 die Nase vorn. In letzter Sekunde konnte Nikola Holeckova den Vorsprung noch einmal ausbauen. Dass ausgerechnet die junge Tschechin die reichlich 130 Fans zum Jubeln brachte, verwunderte nicht, lieferte sie doch mit elf Toren ihr bislang bestes Spiel im HSV-Trikot ab. Trainer Chris Tippmann war es jedoch wichtig zu betonen, dass die gesamte Mannschaft dafür verantwortlich war, den früh herausgespielten Vorsprung (6:2) nicht mehr aus der Hand zu geben.
„Zunächst einmal war es kämpferisch eine Top-Leistung“, sagt der Coach, der sich aber vor allem über die Konstanz und die immer besser werdende Abstimmung freute: „Wir hatten diesmal keine Schwächephasen dabei und haben generell viel besser zusammengespielt als noch vor einigen Wochen.“ Grundlage dafür sei das intensive Training, in dem auch Tereza Fritzsche seit 2022 wieder häufig dabei ist. Schließlich ist die 37-Jährige, die vor acht Jahren nach vielen tollen Partien für den HSV aufgrund einer Babypause ihre Handballlaufbahn vorläufig beendete, als Torwarttrainerin wieder an Bord. „Lust hatte ich immer, nur keine Zeit“, erklärt die gebürtige Tschechin, die im Training vom Nachwuchs bis zu den Frauen viele Tipps gibt. Da mit Anna-Lea Schönherr diesmal eine Keeperin im Sachsenliga-Team fehlte und auch Julia Kluge angeschlagen war, erklärte sich Tereza Fritzsche zur Rückkehr in den Kasten bereit. „Die Leidenschaft war ja nie weg“, so ihre Erklärung. Und dass auch das Können immer noch vorhanden ist, bekamen die Gäste am Samstag deutlich zu spüren. „Als Ersatz stehe ich auch weiterhin bereit“, so die 37-Jährige hinterher.
Der HSV spielte mit:
Kristin Tippmann-Wendrock (1, Lena Kummich (4), Nikola Holeckova (11/3), Natalie Holeckova, Julia Kluge, Tereza Fritsche, Luise Ehnert, Lisa Rohrlapper (4/2), Emma Bielawny (1), Leona Wagner, Leonie Tinney (5), Vivian Dresel (5), Lucienne Schubert
Siebenmeter: HSV 9/7, HSG 6/3
Zeitstrafen: HSV 4, HSG 3